Die traditionelle Exkursion führte Haus & Grund Speyer nach Zweibrücken

 Hatten einen schönen Tag in Zweibrücken: Mitglieder von Haus & Grund Speyer.

Überraschung im Rosengarten: Auf die Mitglieder von Haus & Grund Speyer wartete im Zweibrücker Rosengarten ein Sektempfang. Eingeladen hatte Rechtsanwalt Matthias Krupp, 1.Vorsitzender von Haus & Grund Zweibrücken.

 

Von Marliese Keller

 Die alljährliche Exkursion von Haus & Grund Speyer ist beliebt wie eh und je: Nur anderthalb Stunden nach Beginn der Anmeldefrist war sie bereits ausgebucht und auf der Nachrückliste hofften weitere 20 Personen auf einen noch frei werdenden Platz. Der Bus jedenfalls war dann voll besetzt, als es unter der Reiseleitung von Maria Scheidel und in Begleitung des 1. Vorsitzenden, RA Michael Kuhnlein, bei strahlendem Sonnenschein in Richtung Zweibrücken ging. Hier feierte nämlich der weit über die regionalen Grenzen hinaus bekannte Rosengarten Zweibrücken seinen hundersten Geburtstag.

Bevor es aber hierher ging, stand zunächst eine Führung durch das Landgestüt Zweibrücken auf dem Programm. Gestütsleiter Alexander Kölsch konnte zu dessen langer Geschichte – die Gründung des Gestüts und die Zucht des „Zweibrückers“ geht auf die Regierungszeit Christians IV. (1740-1775) zurück – einiges Wissenswertes an die Teilnehmer weitergeben. Belief sich der Bestand zu Zeiten Napoleons auf über 250 Hengste und über 110 Stuten, sind es aktuell nur noch sechs Zuchthengste. Die Hauptursache dieser Entwicklung liegt in dem – durch zunehmende Technisierung bzw. Modernisierung bedingten – Rückgang der Zahl der Pferde in der Landwirtschaft und im Fuhrwesen.

Im Jahre 1992 wurde das Gestüt, durch EU-Verordnung, eine Besamungsstation. Nur noch sehr wenige Stuten werden zur Belegung nach Zweibrücken gebracht. Üblich ist, dass der tiefgefrorene Samen nach Anforderung des jeweiligen Gestüts oder des Züchters an die Empfänger verschickt wird. Heute ist das Landgestüt auch ein Veranstaltungsort (Halle mit ca. 1.500 Sitzplätzen) für Springturniere, Pferdegalas sowie sonstige Events.

Anschließend ging es zu Fuß zum Rosengarten. Als erstes Highlight wartete hier ein Sektempfang mit Brezeln. Eingeladen hierzu hatte Rechtsanwalt Matthias Krupp, 1. Vorsitzender von Haus & Grund Zweibrücken, der die Haus & Grund Mitglieder aus Speyer herzlich begrüßte. Derart frisch gestärkt konnte die Führung durch den Rosengarten beginnen. Der wurde im Jahr 1914 durch Prinzessin Hildegard von Bayern eröffnet. In der über 50.000 Quadratmeter großen Parkanlage sind mehr als 60.000 Rosenstöcke von 2.000 verschiedenen Sorten abwechslungsreich arrangiert. Natürlich gab es während der Führung so einiges über die Pflege und Haltung der Rosen zu erfahren.

Nach etwas Zeit zur freien Verfügung besichtigte die Speyerer Reisegruppe dann noch die Stadt. Die kann schon auf eine lange Geschichte zurückblicken: Um 1150 erbauten die Grafen von Saarbrücken in einer Flussschleife des Schwarzbaches, kurz oberhalb des Zusammenflusses mit dem Hornbach, eine Burg, in die man nur über zwei Brücken gelangen konnte. Somit dürfte Zweibrücken zu seinem Namen gekommen sein, der erstmals 1170 urkundlich erwähnt wurde. Die Verleihung der Stadtrechte erfolgte 1352 durch König Karl IV.

Mit dem Bus ging es hinauf zum Kreuzberg. Während der amerikanischen Nutzung war er für die Öffentlichkeit nahezu unzugänglich. Nach Abzug der US-Armee - die letzten Einheiten verließen 1994 die Stadt – wurde er durch den Erwerb und die Zuführung in zivile Nutzung zu einem Wohnpark mit vielen Grünflächen und nahezu unverbauten Blick über die Stadt und Umgebung. Die nächste Sehenswürdigkeit war das Residenzschloss, welches seit dem 1. Januar 1964 das Pfälzische Oberlandesgericht beherbergt. Vorgänger des heutigen Schlosses war die im 12.Jahrhundert von den Grafen von Zweibrücken errichtete Burg Zweibrücken.

Nach weitgehender Zerstörung 1677 ließ Herzog Gustav Samuel 1720-25 das Schloss in seiner heutigen Form durch Baumeister Jonas Erikson Sundahl errichten. 1817 wurde der katholischen Gemeinde Zweibrücken durch ein Dekret König Maximilians I. die Ruine des Herzogschlosses zugewiesen, mit der Genehmigung diese in eine Kirche umzubauen. Durch entsprechende Renovierung entstand die Maximilianskirche, welche 1820 geweiht wurde. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts wurde nach Plänen von Ludwig Molitor eine neue Kirche - die Heilig-Kreuz-Kirche - im ehemaligen Schlossgarten gebaut. Die bisherige Maximilianskirche wird als Justizpalast benutzt. 1945 kam es infolge des Kriegsbombardements zur abermaligen Zerstörung des Schlosses. Nur die Außenwände hielten teilweise stand. Bei der Restaurierung von 1962-1964 wurde nach gefundenen Originalplänen von Sundahl die barocke Fassade der Erbauungszeit wiederhergestellt.

Zu Fuß ging es weiter zur Alexanderkirche, der ältesten Kirche von Zweibrücken. Pfalzgraf Alexander von Pfalz-Zweibrücken stiftete sie 1489 und 1493 wurde sie im spätgotischen Stil erbaut. Bestattet sind Angehörige des Hauses Wittelsbach, unter anderen Pfalzgraf Ruprecht von Veldenz und Gustav Samuel Leopold von Pfalz-Kleeburg. Die Kirche wurde im März 1945 durch Bombenangriffe zerstört. Nach vereinfachtem Wiederaufbau wieder eingeweiht 1955 und dient seither der Protestantischen Gemeinde. Durch die Fußgängerzone ging es zurück zum Bus.

Bevor es dann zurück in die Heimat ging, kehrte die Gruppe noch im „Landhaus am Hirschhorn“ in Wilgartswiesen ein. Das Ambiente des Hotels faszinierte und auch die Speisen schmeckten vorzüglich. Hier sorgte der Ortsverein noch für eine weitere Überraschung: Reiseleiterin Maria Scheidel kündigte (natürlich mit Genehmigung des Vorsitzenden) ein knuspriges Dessert mit Holunderblüteneis an. Die Meinung darüber war eindeutig: Es war ein Traum.

Nach einem derart würdigen Abschluss ging es dann endgültig zurück. Maria Scheidel dankte den Teilnehmern für einen schönen und harmonischen Tag, woraufhin Michael Kuhnlein – auch im Namen der Teilnehmer – vor allem ihr für die hervorragende Organisation und präzise Durchführung des Tages ein großes „Danke schön“ aussprach. Eine augenzwinkernde Einschränkung hatte er allerdings: „Es wird wohl schwer fallen, dass wir für unseren Ausflug im nächsten Jahr eine Steigerung finden.“

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